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Studienteilnahme
Relevanz

Ohne die Bereitschaft von Menschen, freiwillig an Studien teilzunehmen, ist Forschung über Gesundheit und Krankheit nicht möglich. Doch nicht nur eine ausreichend hohe Anzahl an Studienteilnehmenden ist von hoher Bedeutung für die Wissenschaft. Studienteilnehmende sollten außerdem die Vielfalt der Gesellschaft bzw. der Individuen widerspiegeln über die sie Aussagen treffen möchte. Hier spricht man von Repräsentativität der Studienstichprobe. Dies ist ein Gütemerkmal quantitativer Studien. Es ist also wichtig zu wissen, ob die Studienstichprobe in allen relevanten Aspekten die Zielpopulation repräsentieren. Häufig sind etwa Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status in Gesundheitsstudien unterrepräsentiert. Des Weiteren unterscheidet sich Studienteilnahme in Abhängigkeit von Differenzkategorien wie Geschlecht, sozioökonomischer Status oder ethnische Herkunft.

Daher ist ein verbessertes Verständnis von Studienteilnahme für die Forschung von hoher Bedeutung. 

Eine intersektionale Perspektive versteht Studienteilnahme nicht als Resultat einer ausschließlich individuellen Entscheidung. Stattdessen werden gesellschaftliche Prozesse wie Diskriminierung als Erklärungsansätze mit in Betracht gezogen. Bei unterrepräsentierten Gruppen mangelt es an belastbaren Aussagen über deren Gesundheit und daher auch an Maßnahmen zur Reduktion gesundheitlicher Ungleichheit. Hierzu ein Beispiel:

Beispiel Studienteilnahme
Herausforderungen 

Was sind die Gründe, weshalb Menschen nicht an Studien teilnehmen? Tatsächlich ist es eine Herausforderung, ausreichend Informationen darüber zu beschaffen. Eine Möglichkeit besteht darin, in sogenannten Non-Responder-Surveys, Menschen zu befragen, die das Angebot einer Studienteilnahme abgelehnt haben. Diese Fragebögen sind aber sehr kurz und enthalten entsprechend nur eine stark reduzierte Auswahl an Fragen. Daher bleiben die Gründe für eine Entscheidung gegen die Teilnahme oft nur eingeschränkt erforschbar. Hier eignen sich qualitative Studien als Möglichkeit, ein vertieftes Verständnis von Studienteilnahme und Nicht-Teilnahme zu erlangen.  

Welche Merkmale sind es, die Gruppen mit hoher oder niedriger Teilnahmewahrscheinlichkeit identifizieren? Eine klare Feststellung dieser Merkmale stellt eine weitere Herausforderung dar. Aus intersektionaler Perspektive drängt sich einem insbesondere die Frage auf, ob Differenzkategorien wie Geschlecht, ethnische Herkunft, Alter oder Einkommen als Prädiktoren für Studienteilnahme geeignet sind. Diese Informationen können dabei unterstützen, geeignete Rekrutierungsstrategien für zukünftige Forschungsprojekte zu entwickeln. 

Optionen

Hier finden Sie Optionen für eine intersektionalitäts-informierte Beschreibung von Studienteilnahme in populationsbezogenen Gesundheitsstudien. Eine intersektionale Perspektive kann dazu beitragen, über- oder unterrepräsentierte gesellschaftliche Gruppen präziser zu identifizieren. Bei der Entwicklung der Fragen für einen Non-Responder-Survey  könnten durch die Berücksichtigung relevanter Differenzkategorien die Möglichkeiten zur Beschreibung von Studienteilnahme erweitert werden. Letztlich stehen quantitative Analysemethoden zu Verfügung, die eine intersektionalitäts-informierte Darstellung der Repräsentation aller Intersektionen in einer Studienpopulation zulassen.

Weitere Ressourcen
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