AdvanceGender
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Das Projekt AdvanceGender 

Diese Seite basiert auf den Ergebnissen des Verbundprojektes AdvanceGender. In AdvanceGender (Projektlaufzeit 2017-2022) wurde erforscht, wie eine intersektionale Perspektive zur Abbildung von Diversität zwischen und innerhalb der Geschlechter, zur Förderung der Partizipation von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, sowie zur Erklärung von gesundheitlichen Ungleichheiten im gesellschaftlichen, institutionellen und politischen Kontext beitragen kann. Ziel war es, vielversprechende Ansätze der Intersektionalität für eine geschlechtersensible Gesundheitsforschung und -berichterstattung nutzbar zu machen, indem Methoden für ausgewählte Aspekte des Forschungsprozesses in populationsbasierten Studien entwickelt oder erprobt wurden. Das Verbundprojekt, das aus drei Teilprojekten bestand, wurde von einem internationalen wissenschaftlichen Beirat begleitet (Abbildung).

In Teilprojekt 1 (AdvanceRecruitment) wurde untersucht, welche Rollen Geschlecht und Überschneidungen von Geschlecht mit weiteren Differenzkategorien bei der Entscheidung für eine Studienteilnahme spielen. Dazu wurden Erfahrungen von Teilnehmenden und Nicht-Teilnehmenden der NAKO Gesundheitsstudie systematisch untersucht. Weiterhin wurde die Bedeutung einer intersektionalen Perspektive bei der Beschreibung von Repräsentativität und Studienteilnahme in epidemiologischen Studien erforscht.

In Teilprojekt 2 (AdvanceDataAnalysis) wurde analysiert, welche geschlechtertheoretischen Konzepte und Methoden zur Erfassung von Intersektionalität bisher Eingang in die Planung und Umsetzung quantitativer Datenanalysen erhalten haben. Darauf aufbauend wurden intersektionalitäts-informierte und geschlechtersensible Analysestrategien entwickelt, die mit den im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung üblicherweise verfügbaren Daten anwendbar sind. Die Strategien zur Datenanalyse zielen darauf ab, Wechselwirkungen von Geschlecht mit weiteren Differenzkategorien sowie zugrundeliegende Mechanismen für geschlechterbezogene Ungleichheiten quantitativ zu erfassen. Mit diesen Analysestrategien soll zu einer Weiterentwicklung der geschlechtersensiblen und intersektionalitäts-informierten Gesundheitsberichterstattung beigetragen werden.

Teilprojekt 3 (AdvanceHealthReporting) widmete sich der Weiterentwicklung einer geschlechtersensiblen und intersektionalen Gesundheitsberichterstattung. Es wurden internationale Strategien der Gesundheitsberichterstattung zu Geschlecht zusammengefasst und partizipative Ansätze zur Erfassung verschiedener gesellschaftlicher Lebensrealitäten in Deutschland erprobt. Ziel war es, die Bedarfe und Perspektiven diverser gesellschaftlicher Gruppen bei der Erstellung und Einordnung von Gesundheitsberichten besser berücksichtigen zu können. Empfehlungen für eine geschlechtersensible und intersektionale Gesundheitsberichterstattung wurden in Teilprojekt 3 abschließend in einer Delphi Befragung weiterentwickelt und evaluiert.

Förderung

AdvanceGender wurde im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Zeitraum von 2017 bis 2022 gefördert (Förderkennzeichen 01GL1710).

Wissenschaftlicher Beirat

Thomas Altgeld – Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen, Deutschland

Ellen Annandale – Universität York, Vereinigtes Königreich

Anne Hammarström – Universität Umeå, Schweden

Olena Hankivsky – Universität Melbourne, Australien

Petra Kolip – Universität Bielefeld, Deutschland

Alan White – Leeds Beckett Universität, Vereinigtes Königreich

Mitglieder der AdvanceGender Study Group

Beteiligte Einrichtungen und Personen der AdvanceGender Study Group waren:

Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung, Abteilung Sozialepidemiologie: Gabriele Bolte, Emily Mena

Robert Koch-Institut: Alexander Rommel, Anke-Christine Saß, Kathleen Pöge, Sarah Strasser

Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie: Christine Holmberg, Sibille Merz, Philipp Jaehn

Wir danken Ute Kalender, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt AdvanceRecruitment wichtige Impulse für das Verbundprojekt lieferte. Des Weiteren danken wir unseren studentischen Mitarbeiter:innen Katharina Stahlmann, Inari Priess, Ronny Klawunn, Leonie Berz, Sophie Müller und Fiona Eichhorn herzlich für die zuverlässige und tatkräftige Unterstützung.